Buch-Projekt: Mandalas in der Natur

JARDÍN DE CACTUS

Auf der Vulkaninsel Lanzarote befindet sich in der Gemeinde von Teguise der Kakteengarten „Jardín de Cactus“. Auf über 5000 m² sind hier ca. 7000 Pflanzen und über 1100 verschiedene Arten zu bestaunen. Diesen Kakteengarten hat César Manrique 1970 entworfen. Fertigstellung war 1990 in einem alten Steinbruch.

Zuerst wirkt der Steinbruch genauso spartanisch wie die gesamte Vulkaninsel: schroffe braune Felsen, die vom Licht in unterschiedliche Farben getaucht werden. Nach kurzer Zeit zeigen sich dann im Kakteengarten immer mehr Pflanzen in unterschiedlichsten Formen und Farbenpracht. Mit dem Blick auf Details kommt der ganze Reichtum an Facetten zum Vorschein.

Kakteen und Sukkulenten

Kakteen kennt jeder von uns. Diese bestehen aus Wolle, Haaren und meist Stacheln tragenden „Augen“, Höcker, Rippen oder Warzen. Neben den Kakteen gibt es noch Sukkulenten. Diese saftreichen Pflanzen sind an besondere Klima- und Bodenverhältnisse angepasst. Die ursprüngliche Heimat ist Nord- und Südamerika.

Bei den Azteken findet man in bildlichen Darstellungen, Skulpturen und Bezeichnungen vor allem den Echinocactus grusonii („Goldkugelkaktus“) mit ritueller Bedeutung.

Mexiko-Stadt bedeutet „Ort des heiligen Kaktus“.

Fotografie mit dem Tablet

Ich habe mich nach der Entdeckung dieses Mikrokosmos aus Farben und Formen gefragt, welche Aufnahmen ich erhalte, wenn ich den Fotoapparat weglege und stattdessen ein Tablet mit einem Kaleidoskop-Effekt verwende. Mit dem iPad 4 konnte ich das direkt ausprobieren und mit ein wenig Übung herausfinden, wie Licht, Objekt und Perspektive zueinander passen, um interessante Aufnahme zu erhalten. Damit waren die technischen Rahmenbedingungen festgelegt.

Hardware: iPad4 // iSight Kamera
App: Photo Booth
Effekt: Kaleidoskop
Bildbearbeitung: Keine

Betrachtung der Kakteen und Sukkulenten während der Aufnahme

  1. Ein Kaleidoskop setzt verdrehte Dreiecke aneinander und führt dadurch zu schönen Formspielen. Mit der Fotografie habe ich aus der Bewegung heraus eine Momentaufnahme eingefangen.
  2. Mandalas zielen direkt auf das Unbewusste ab, so dass durch bestimmte Farben und Formen Bereiche der Psyche angesprochen und stimuliert werden. Die Bild-Spiegelung über zwei Buchseiten verstärkt diesen Effekt.
  3. Im Ying befindet sich Yang und im Yang gespiegelt Ying. Diese Zustände wechseln sich immer wieder aufs Neue ab.
  4. Ich suche im Großen das Kleine und stelle es bei der Aufnahme heraus − denn im kleinen “Quarks“ steckt die Unendlichkeit des Universums.

„Schau dir einen Baum, eine Blume, eine Pflanze an. Lass dein Gewahrsein darauf ruhen. Wie still sie sind, wie tief sie im Sein wurzeln. Lass zu, dass die Natur dich die Stille lehrt.“

Eckhart Tolle